Erinnern heißt widerstehen
Die Überlebenden und die nationale deutsche Kultur der Erinnerung
Der Jurist Fritz Bauer, selbst Widerstandskämpfer und politischer Exilant, brachte Auschwitz, die Verbrechen der Wehrmacht, NS-Justiz und NS-Medizin vor Gericht. Anfeindungen und Morddrohungen verfolgten ihn deshalb bis zum Tod. Entnazifizierung und Demokratisierung waren nach 1945 sein Hauptanliegen, den Menschenrechten wollte er die gebührende Akzeptanz verschaffen. Er war die Stimme des Widerstands der Überlebenden. Der Vortrag wirft die Frage auf, ob und warum die deutsche Erinnerungskultur überlebende Verfolgte des NS-Regimes bloß als passive Opfer sieht und ihren Widerstand nahezu verdrängt hat.
PD Dr. Irmtrud Wojak
PD Dr. Irmtrud Wojak ist Geschäftsführerin der BUXUS STIFTUNG und Gründerin des Fritz Bauer Forums Bochum. Sie ist Historikerin, habilitierte 2008 an der Leibniz-Universität Hannover, war bis 2005 Stellvertretende Leiterin des Fritz Bauer Instituts Frankfurt, danach Leiterin der Historischen Abteilung des Internationalen Suchdienstes Bad Arolsen, 2009/11 Gründungsdirektorin des NS-Dokumentationszentrums München.
Als Frieda L. Miller Fellow am Radcliffe Institute for Advanced Study (Harvard University) untersuchte sie die Widerstandsfähigkeit von Individuen, die entgegen politischer Diskriminierung ihren mitmenschlichen Standpunkt bewahren.
Eine Veranstaltung im Rahmen der Vortragsreihe "Erinnerungskulturen. Dialog, Diskurs, Dissens."
Veranstaltungsdetails
- Art:
- Vortrag
- Ort:
-
Filmhaus
Mainzer Straße 8
66111 Saarbrücken - Telefon:
- +49 681 9054800 (Kinokasse) oder +49 681 9054803 (Büro)
- Internet:
- www.filmhaus.saarbruecken.de
- Datum:
-
03.02.2025 - 19:00 Uhr
in Kalender speichern