CCS soll Messegeschäft der Saarmesse übernehmen

Durch die Übernahme werden Parallelstrukturen abgebaut, Kompetenzen gebündelt und das Messe- und Kongresswesen im Saarland nachhaltig gestärkt.

Der Stadtrat der Landeshauptstadt Saarbrücken und der Ministerrat des Saarlandes haben dem Vorhaben heute in ihren Sitzungen zugestimmt. Die Weichen für die Übernahme wurden in den Aufsichtsräten der Saarmesse GmbH und der CCS GmbH bereits gestellt, mit entsprechenden Beschlüssen in den Sitzungen am 1. und 7. Dezember. Das Land hält 80 Prozent der Gesellschafteranteile an der CCS GmbH, die Landeshauptstadt 20 Prozent. Die Saarmesse GmbH ist seit 2012 eine hundertprozentige Tochter der Landeshauptstadt.

Die Entscheidung wurde durch die Corona-Pandemie beschleunigt. Von vier geplanten Messen konnte dieses Jahr lediglich eine, die Reisen & Freizeit Messe Saar, durchgeführt werden. Es gab also keine weiteren Möglichkeiten für die Gesellschaft, Einnahmen zu erzielen. Gleichzeitig liefen und laufen Ausgaben für Personalkosten, Miete etc. weiter. Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung war absehbar, dass die Gesellschaft nur mithilfe einer Dauerbezuschussung durch die Landeshauptstadt hätte weiter erhalten werden können.   

Parallelstrukturen abbauen, Kompetenz bündeln, Messe- und Kongresswesen stärken

Eine Übernahme des operativen Messegeschäfts durch die CCS GmbH bietet mehrere Vorteile. Oberbürgermeister Uwe Conradt: „Wir bauen Parallelstrukturen ab und bündeln die Kompetenzen. Die Saarmesse GmbH und die CCS GmbH haben in den zurückliegenden Jahren bereits eng zusammengearbeitet, es gab viele Anknüpfungspunkte. Strukturen im Saarbrücker Messewesen, die bisher parallel gelaufen sind, könnten durch die geplante Übernahme zusammengeführt werden.“

Jürgen Barke, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr: „Das Messe- und Kongressgeschäft wird sich im Saarland in den nächsten Jahren durch den Bau des neuen Messe-Kongress-Kulturforums an der Congresshalle erheblich ändern und der CCS GmbH neue Chancen eröffnen. Die Fortführung beziehungsweise die Weiterentwicklung der Themenmessen der Saarmesse bietet hier wesentliche Synergieeffekte für die Vermarktung aus einer Hand. Gleichzeitig bleibt den ausstellenden saarländischen Unternehmen eine Präsentations- und Verkaufsplattform zur Sicherung und Steigerung ihrer Umsätze erhalten.“

Die bisher in Saarbrücken durchgeführten Themenmessen – Reise & Freizeit Messe Saar, Haus & Garten Messe Saar, Cake Sensation Messe Saar – haben in der Regel großen Zulauf sowohl von Ausstellern als auch von Besucherinnen und Besuchern. Zusätzlich war von Seiten der Saarmesse geplant, eine weitere Themenmesse einzuführen: die Genusswerk Messe Saar, in der die Cake Sensation zukünftig aufgehen soll.

Wie geht es weiter?

Das Messegeschäft wird am 1. Januar 2021 übergehen. Ferner wird die Saarmesse GmbH zum 31. Dezember 2020 aufgelöst, die beiden derzeitigen Geschäftsführer werden abberufen. Die Verpflichtungen der Saarmesse GmbH werden somit im Liquidationsjahr bis 31. Dezember 2021 erfüllt werden, so dass genug Zeit zur Klärung aller finanziellen Angelegenheiten verbleibt. Es bestehen beispielsweise noch Verträge mit Ausstellern. Die Saarmesse GmbH erstattet ihnen die bereits gezahlten Standgelder zu 100 Prozent.

Der Stadtrat hat in seiner Sitzung am 15. Dezember der Auflösung der Saarmesse GmbH zugestimmt und der Gesellschaft zur Abwicklung der Auflösung einen Zuschuss in Höhe von 250.000 Euro gewährt. Restmittel werden am Ende der Liquidation an die Stadt zurückgeführt.

Weitere Informationen

Es gibt Besucherinnen und Besucher, die bereits Tickets für die für dieses Jahr angesetzten, aber wegen der Pandemie abgesagten Messen gekauft haben. Diese können an der Kartenvorverkaufsstelle in der Saarlandhalle zurückgegeben werden. Der Preis wird von der Saarmesse GmbH komplett erstattet.

Ansprechpartner bei Fragen zum operativen Messegeschäft ist Hans-Joachim Schubert, Tel.: + 49 681 4180624.