Vortrag: „Metz – von der Stadtrepublik zur französischen Königsstadt“
Die Landeshauptstadt lädt am Donnerstag, 19. September, 18 Uhr, zu dem Vortrag „Metz – von der Stadtrepublik zur französischen Königsstadt“ ins Stadtarchiv Saarbrücken ein. Der Historiker Jean-Marie Yante referiert über die Metzer Geschichte vom Mittelalter bis zum Beginn der Französischen Revolution.
Der Vortrag wird auf Deutsch gehalten. Der Eintritt ist frei.
Wechselvolle Stadtgeschichte
Der Vortrag beleuchtet die Zeit von der Teilung des karolingischen Reiches im Vertrag von Verdun 843 und der Teilung Lothringens 955 bis zur Französischen Revolution 1789.
Metz war ab 959 nicht mehr Teil des Herzogtums Lothringen. Die Bischöfe von Metz beziehungsweise das Fürstbistum Metz konnten sich auf Dauer nicht gegenüber den eingesessenen Bürgerfamilien behaupten. Ergebnis dieser Rivalität war die Errichtung einer oligarchischen Metzer Stadtrepublik im 13. Jahrhundert. Metz war eine der bedeutendsten Städte des Mittelalters, formal Teil des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, eine freie Reichsstadt mit einem blühenden Handel und über längere Zeiträume eine Stadt mit vergleichsweise hohem jüdischen Bevölkerungsanteil.
Die französische Krone strebte, um eine Umklammerung durch die Habsburger zu vermeiden, Richtung Osten. Metz, Toul und Verdun wurden 1552 besetzt und dann rechtlich im Westfälischen Frieden 1648 endgültig ins Königreich Frankreich integriert, das Herzogtum Lothringen mit seiner Hauptstadt Nancy aber erst 1766.
Mit der Zugehörigkeit von Metz zu Frankreich wuchs vor allem die militärische Ausrichtung der Stadt. Sie wurde im 17. Jahrhundert durch den Baumeister Vauban zur Festung ausgebaut und diente dann als Drehscheibe für die Reunionspolitik Ludwig XIV.