OB Conradt kritisiert geplante Grenzkontrollen in Frankreich
Saarbrückens Oberbürgermeister Uwe Conradt sieht die geplanten Grenzkontrollen in Frankreich kritisch.
Oberbürgermeister Uwe Conradt - LHS
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„Die angekündigten Grenzkontrollen unserer französischen Nachbarn sind als Reaktion auf die Kontrollen auf deutscher Seite zu verstehen. Statt eine gemeinsame europäische Lösung zu finden, erleben wir jetzt einen Alleingang einzelner Länder. Dies halte ich für den völlig falschen Weg.
„Jeder Beamte, der nun zusätzlich an der deutsch-französische Grenze steht, fehlt an der EU-Außengrenze.“ Oberbürgermeister Uwe Conradt
Dass das Thema Migration diskutiert werden muss, steht außer Frage. Das gemeinsame europäische Ziel muss es aber sein, gemeinschaftlich die EU-Außengrenzen besser zu schützen. Jeder Beamte, der nun zusätzlich an der deutsch-französische Grenze steht, fehlt an der EU-Außengrenze“, sagt der Oberbürgermeister.
Conradt: „Der Schengen-Raum ist eine der greifbarsten Errungenschaften, die wir in Europa haben. Eine Kettenreaktion an Grenzkontrollen erschüttert diese Errungenschaft. Die Landeshauptstadt hat 185.000 Einwohner, im Großraum Saarbrücken leben 1,5 Millionen Menschen, ein Drittel davon auf der französischen Seite. Wir sind die einzige Landeshauptstadt mit internationaler Grenze. Die Menschen in der Region überqueren die Grenze ständig, um zur Arbeit zu kommen, um einzukaufen oder um ihre Freizeit zu genießen.
Das Wiederaufleben der Grenze trennt die Menschen zumindest im Kopf und suggeriert ein Gefühl von Kontrolle. Zufallstreffer bei Straftätern und Schleusern sind erfreulich, könnten aber auch durch Kontrollen im 30-Kilomter-Radius hinter der Grenze erzielt werden. Gelebte Freundschaft und Partnerschaft helfen uns bei der Bewältigung von Problemen mehr als Stimmungen und Ängsten in der Bevölkerung mit Symbolaktionen zu begegnen. Eine Rückkehr zum Schengen-Europa ohne Grenzkontrollen sollte schnellstmöglich erfolgen. Dafür werde ich mich auch beim heutigen Ausschuss für Grenzüberschreitende Zusammenarbeit einsetzen, bei dem ich den Eurodistrict SaarMoselle vertrete.“