Förderstipendien für junge Künstlerin und jungen Künstler
Die Landeshauptstadt Saarbrücken vergibt am Mittwoch, 4. Dezember, 19 Uhr, im Festsaal des Rathauses St. Johann die diesjährigen Förderstipendien an eine junge Künstlerin und einen jungen Künstler.
Die Veranstaltung ist öffentlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger sind herzlich dazu eingeladen.
Auch in diesem Jahr hat sich die Jury für eine Aufteilung des Förderstipendiums entschieden: Es geht im Bereich Fotografie an die iranische Künstlerin Nazanin Hafez (7000 Euro) und an den Saarbrücker Künstler Lukas Ratius (5000 Euro). Beide sind in ihrer Sparte als bildende Künstlerin beziehungsweise bildender Künstler tätig. Die Förderung soll es Nazanin Hafez und Lukas Ratius ermöglichen, ihre künstlerischen Wege erfolgreich weiterzuverfolgen.
Festakt im Rathaus
Dr. Sabine Dengel, Dezernentin für Bildung, Kultur und Jugend, wird die Urkunden im Rahmen eines Festaktes übergeben. Die Jury stellt die Werke der Ausgezeichneten vor und begründet die Vergabe der Stipendien. Sie besteht aus den Fraktionsvertretern André Jordt (Die Linke), Susanne Commerçon-Mohr (SPD), Meike Stein (CDU), Thomas Brass (Bündnis 90/Die Grünen) und Herbert Loskill (ehemals bunt.Saarland für Alle).
Der Musiker Sebastian Voltz gestaltet die musikalische Umrahmung der Veranstaltung am Piano.
Über die Preisträgerin Nazanin Hafez
Nazanin Hafez, mit bürgerlichem Namen Nazanin Khalighi, geboren 1991 in Teheran, lebt und arbeitet heute in Saarbrücken und Mainz. Sie studierte Media Art and Design an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und schloss 2024 ihr Diplomstudium in Bildender Kunst an der Kunsthochschule Mainz ab. Derzeit ist sie dort Meisterschülerin bei Professorin Judith Samen.
Seit 2021 ist Nazanin Hafez mit verschiedenen Projekten und Ausstellungen international präsent. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den BarTur Photo Award und eine Nominierung für den Prix de la Photographie - Clervaux Cité de l’image.
In ihrer künstlerischen Praxis setzt sich Nazanin Hafez mit sozialen und politischen Themen auseinander, die von ihren Erfahrungen als iranische Frau und Fotografin geprägt sind. Ihre Werke, etwa die Serie „Zuschauer“, thematisieren die Passivität gegenüber Ungerechtigkeit und deren Auswirkungen auf demokratische Strukturen. Mit ihrer Kunst möchte sie Missstände sichtbar machen und die Bedeutung individuellen Handelns betonen.
Über den Preisträger Lukas Ratius
Lukas Ratius wurde 1989 in Saarbrücken geboren, wo er lebt und arbeitet. Bis 2017 studierte er an der Hochschule der Bildenden Künste Saar und erhielt ein Diplom in Kommunikationsdesign. Aktuell ist er Teil der Meisterklasse 2024/2025 an der Ostkreuzschule für Fotografie in Berlin.
Seit 2018 arbeitet Ratius als Fotograf an eigenen Projekten und Fotobüchern sowie für unterschiedliche Auftraggeberinnen und Auftraggeber. Seine Fotos wurden in Magazinen und Zeitungen wie dem ZEITmagazin, der Süddeutschen Zeitung, der taz und dem 11Freunde Magazin veröffentlicht.
Seit 2020 ist Lukas Ratius Teil der Produktionsfirma Bunkhouse Film und realisiert in Zusammenarbeit mit Philipp Majer Dokumentarfilme für die ARD. In seinen freien Projekten beschäftigt er sich damit, gesellschaftliche, politische und ökonomische Mechanismen, Netzwerke und Strukturen sichtbar zu machen. Seine künstlerische Praxis basiert auf dem Medium fotografischer Langzeitbeobachtungen
Hintergrund
Seit 2016 vergibt die Landeshauptstadt Saarbrücken alle zwei Jahre Förderstipendien an Künstlerinnen und Künstler. Damit fördert die Landeshauptstadt den künstlerischen Nachwuchs. Die Förderstipendien werden sowohl für einzelne Projekte als auch für die bisherige Gesamtleistung vergeben. Sie berücksichtigen alle künstlerischen Sparten.
Künstlerinnen und Künstler sollten durch Ausbildung, Tätigkeit, Wohnsitz oder Geburt eine Beziehung zur Stadt Saarbrücken haben. Sie können sich selbst bewerben oder von Dritten vorgeschlagen werden. Über die Vergabe entscheidet eine Jury.