FAQ: Kälte und Obdachlosigkeit

Obdachlosigkeit ist im Sommer körperlich und mental anstrengend, im Winter ist sie lebensgefährlich. Hier erfahren Sie, wie Betroffenen im Akutfall geholfen werden kann.

Was kann ich tun, wenn ich einen Obdachlosen antreffe?

Obdachloser Mensch - kuzmaphoto/shutterstock

Obdachloser Mensch - kuzmaphoto/shutterstock

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Erkundigen: Ist alles in Ordnung?

  • Erkundigen Sie sich, ob alles in Ordnung ist.
  • Wenn die obdachlose Person klar orientiert ist und keine unmittelbare medizinische Hilfe benötigt, können Sie sich an die Landeshauptstadt Saarbrücken wenden.

Kontakt mit Landeshauptstadt aufnehmen

Die Streetworker der Landeshauptstadt suchen obdachlose Person auf und unterbreiten weiterführende Hilfsangebote. Neben den Streetworkern der Landeshauptstadt Saarbrücken suchen Sozialarbeiter der Diakonie, von SOS und dem Drogenhilfezentrum den Kontakt zu hilfsbedürftigen Personen. Der Schwerpunkt liegt im Bereich der Innenstadt - die Randbezirke werden ebenfalls regelmäßig besucht.

Die Streetworker der Landeshauptstadt und die der Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege sind dankbar für alle Hinweise - auch wenn sie die betroffenen Personen häufig bereits kennen. Trotz größtmöglicher Sorgfalt können nicht alle Orte und Plätze in Saarbrücken regelmäßig aufgesucht werden.

Sie erreichen die Streetworker der Landeshauptstadt von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 8.30 bis 15.30 Uhr und am Freitag von 8.30 bis 12 Uhr über die Bereitschaftsnummern. Außerhalb der Öffnungszeiten wenden Sie sich an die nächste Polizeidienststelle. 

Astrid Peters
Streetwork

Landeshauptstadt Saarbrücken
Telefon: +49 681 905-3232
Mobil: +49 162 2558700
E-Mail: astrid.peters@saarbruecken.de

Denis Lozian
Streetwork

Landeshauptstadt Saarbrücken
Telefon: 0681-905 33 82
Mobil: 01520-2 85 66 71
Fax: 0681-905 33 55
E-Mail: denis.lozian@saarbruecken.de

Weitere Informationen und Kontakt

Amt für Gesundheit, Prävention und Soziales

Haus Berlin
Kohlwaagstraße 4
66111 Saarbrücken

Telefon: +49 681 905-3360
Fax: +49 681 905-3355

E-Mail: soziales@saarbruecken.de

Öffnungszeiten

Montag - Mittwoch
08:30 - 12:00 Uhr
und 13:30 - 15:30 Uhr

Donnerstag
08:00 - 18:00 Uhr

Freitag
08:30 - 12:00 Uhr

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Was kann ich tun, wenn ich auf eine scheinbar unterkühlte Person treffe?

VITALZEICHEN VORHANDEN?

  • Wenn eine Person stark unterkühlt ist, ist ein schneller Wechsel in eine warme Umgebung zu vermeiden.
  • Personen, die orientierungslos und apathisch wirken, müssen auf jeden Fall medizinisch versorgt werden. Rufen Sie den Rettungsdienst. Dieser weiß, wie Personen mit starker Unterkühlung oder Erfrierungen behandelt werden müssen.
  • Teilen Sie der Rettungsleitstelle zudem mit, dass die Person unterkühlt ist oder, dass Sie eine Unterkühlung vermuten.

KEINE VITALZEICHEN VORHANDEN

  • Wenn Sie eine Person ohne Vitalzeichen, also ohne Puls und Atmung antreffen, beginnen Sie sofort mit der Reanimation und rufen den Rettungsdienst.
  • Setzen Sie die Reanimation fort, bis die Rettungskräfte eintreffen.
  • Beginnen Sie auch dann mit der Reanimation, wenn der Körper sehr kalt ist. Laien können die Körperkerntemperatur nicht erfühlen. Personen, die im Winter im Freien bewusstlos werden, unterkühlen schnell.

Notruf: Rettungsdienst

Telefon: 112

Zahlreiche Einrichtungen in Saarbrücken bieten obdachlosen Menschen Hilfe. Zudem besuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aufsuchenden Sozialen Arbeit der Landeshauptstadt obdachlose Menschen in ihrem jeweiligen Umfeld und beraten sie. So können sie an spezialisierte Beratungs- und Hilfsangebote angebunden werden.

Was macht Kälte so gefährlich?

Körpertemperatur von 37 Grad 

Der menschliche Körper versucht im Sommer wie im Winter eine Temperatur von etwa 37 Grad Celsius zu halten. Ist die Umgebungstemperatur geringer als die Körpertemperatur, muss der Körper selbst Wärme produzieren, um diese Temperatur zu halten. Diese Funktion wird im Gehirn gesteuert und läuft ohne unser Zutun ab.

Bei Kälte: Extremitäten weniger durchblutet und Zittern

Wenn die Außentemperaturen stark sinken, dann werden die Extremitäten weniger gut durchblutet, damit die Körperkerntemperatur gehalten wird, um die lebensnotwendigen Funktionen aufrecht zu erhalten. In der Regel setzt jetzt ein Zittern ein. Hierbei kontrahieren die Muskeln schnell, wodurch Wärme erzeugt wird.

Das Zittern ist für den Körper eine anstrengende Angelegenheit, vergleichbar mit einer anstrengenden Sporteinheit. Je kälter die Außentemperaturen sind, umso stärker muss der menschliche Körper arbeiten, um die Körperkerntemperatur zu halten.

Unterkühlung setzt bei circa 32 Grad Celcius ein 

Bei etwa 32 Grad Celsius hört das Zittern auf und es wird ein gefährlicher Zustand der der Unterkühlung (Hypothermie) erreicht. Bis zu diesem Zeitpunkt bereitet das Zittern und das Zusammenziehen der Gefäße starke Schmerzen. Ab etwa 32 Grad Kerntemperatur befindet sich der menschliche Körper im Notfallmodus, indem er versucht, die Energie zum Erhalt der lebensnotwendigen Funktionen einzusetzen. Das Zittern hört hier meist auf.

Paradoxe Reaktionen

Sinkt die Körpertemperatur weiter, können paradoxe Reaktionen eintreten, für die bislang kein passenderer Begriff als „Kälteidiotie“ gefunden wurde. Zu den Reaktionen, die infolge der fortschreitenden Hypothermie einsetzen, gehört zum Beispiel das paradoxe Entkleiden oder das Verstecken des Erfrierende an den merkwürdigsten Orten, um der Kälte zu entkommen.

Kälte für Obdachlose besonders gefährlich

Zum Glück informieren uns die Bürgerinnen und Bürger oft über obdachlose Menschen. Tobias Raab, Sozialdezernent

Obdachlose Menschen sind ganzjährig den Temperaturen nahezu schutzlos ausgeliefert. Neben den Strapazen, die sich aus den Witterungslagen ergeben, haben obdachlose Personen keinerlei Schutz vor gewaltsamen Übergriffen. Obdachlose müssen ihren Hausstand entweder bei sich tragen oder das Risiko eingehen, dass dieser gestohlen wird.

Im Winter kommen zu den Widrigkeiten ernsthafte Gefahren durch die Kälte. Die Gefahr zu erfrieren beginnt nicht erst unterhalb der 0-Grad-Grenze.

Prekäre Wohnsituationen

Hier finden Sie vollstationäre und ambulante Einrichtungen der Wohnungshilfe, Beratungs- und Betreuungsangebote, Angebote mit Tagesaufenthalten sowie nähere Informationen über ehrenamtlich Tätige.

Weitere Hilfen

Hilfe im Stadtteil

In den verschiedenen Gemeinwesenarbeit-Projekten finden die Menschen Anlaufstellen, Beratungsleistungen und Hilfsangebote bei unterschiedlichen sozialen Problemstellungen.

Hilfe im Stadtteil