Bunker, Stollen und Mehrzweckanlagen
Von Bunkern, Stollen und Mehrzweckanlagen
Weder in Saarbrücken noch irgendwo anders in Deutschland in öffentlicher Hand gibt es noch einsatzbereite Schutzräume.
Die ursprünglich vorhandenen Generatoren, lüftungstechnische Anlagen, Strom- und Wasseranschlüsse wurden deshalb ebenfalls zurückgebaut, vor einer erneuten Nutzung wären umfangreiche Neuinstallationen erforderlich. Der Bund hat das Schutzraumkonzept 2005 aufgegeben, die Kommunen sind dieser Maßgabe gefolgt.
Warum ist das so?
Nach dem Ende des Kalten Krieges ist es nicht mehr sinnvoll, Schutzbauten vorzuhalten und die Kosten für deren Instandhaltung zu rechtfertigen.
Bereits die Vorwarnzeiten für moderne „Atomraketen“ zeigen auf, dass die Bunkerkonzepte des Zweiten Weltkrieges nicht mehr funktionieren: Das nach Abrüstungsverträgen entfernte russische FOBS-System hatte Vorwarnzeiten von unter fünf Minuten für Angriffsziele in Europa.
Die meisten Schutzbauwerke in Saarbrücken sind unter Tage gegrabene Stollen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges, die nach den Minimalanforderungen aus dieser Zeit errichtet worden waren. Der Schutz, den diese Stollen gegen moderne Waffensysteme zu bieten hätten, wäre gering.
Zusätzlich haben moderne Artillerie- und Raketensysteme so große Zielgenauigkeit, dass es möglich ist, militärische Ziele anzugreifen. die Zivilbevölkerung muss nicht mehr zwangsläufig gegen Angriffe geschützt werden.
Weitere Informationen
Das städtische Amt für Brand- und Zivilschutz führt in unregelmäßige Zeitabständen, mit Spezialisten Kontrollen in den Bunkeranlagen durch. In absehbarer Zeit, sind Führungen in ausgewählten Bunkeranlagen möglich. Hier hat sich die Feuerwehr Saarbrücken mit einem Verein zusammen gefunden, der sich um die Pflege und Unterhaltung kümmern wird, sodass sichere und interessante Führungen möglich werden. (Stand April 2017)
Die Feuerwehr bittet Sie, offen stehende Schutzraumtüren im Saarbrücker Stadtgebiet bei der Feuerwehr zu melden, Tel. +49 681 3010-0.