Verleihung der Bürgermedaille 2014

Oberbürgermeisterin Charlotte Britz hat am 9. Mai 2014 die Bürgermedaille an fünf Saarbrücker Bürger vergeben. 

Die Bürgermedaille der Landeshauptstadt Saarbrücken kann als Zeichen der ehrenden Anerkennung an Persönlichkeiten und/oder Vereinigungen verliehen werden, die sich über die Erfüllung beruflicher oder satzungsgemäßer Aufgaben hinaus in politischer, wissenschaftlicher, künstlerischer, sozialer, wirtschaftlicher, sportlicher oder anderer Weise für das Wohl der Stadt ausgezeichnet und damit um die Stadt in außerordentlicher Weise verdient gemacht haben.

Das Vorschlagsrecht haben die Oberbürgermeisterin und die Fraktionen im Stadtrat. Über die Verleihung der Bürgermedaille entscheidet der Stadtrat in geheimer Abstimmung in nichtöffentlicher Sitzung. Die Entscheidung bedarf einer Mehrheit von zwei Dritteln der anwesenden Ratsmitglieder.

Die Bürgermedaille wird seit dem Jahre 2010 alle zwei Jahre verliehen. 

Sabrina Adam

Sabrina Adam ist Feuerwehrfrau mit ganzem Herzen und setzt damit die Familientradition fort, denn bereits Vater, Großvater und Urgroßvater waren bzw. sind Feuerwehrleute. Sie ist darüber hinaus die erste Feuerwehrfrau in Saarbrücken. Im Alter von nur zehn Jahren trat die heutige Bank-Angestellte und Mutter von zwei Kindern in die Jugendfeuerwehr Bübingen ein.

1996 kam die Übernahme in den aktiven Dienst und die Mitarbeit beim Jugendwart der Bübinger Wehr, dann die offizielle Stellvertretung dort und schließlich 2008 die Federführung der Jugendfeuerwehr Saarbrücken.

2010 wurde Sabrina Adam die erste Brandmeisterin im Regionalverband Saarbrücken. Sabrina Adam leitet die Jugendfeuerwehr Saarbrücken und damit mit 263 Mitgliedern die größte Gemeindejugendfeuerwehr des Saarlandes. Die 263 Jugendlichen werden in den 17 Löschbezirken von 17 Jugendwarten und 66 Helfern betreut und ausgebildet.

Sabrina Adam trägt große Verantwortung. Sie hat sich für die Saarbrücker Feuerwehr und damit für unsere Stadt große Verdienste erworben.

Walter Glössner

Walter Glössner hat sich die Auszeichnung durch die Saarbrücker Bürgermedaille durch sein vielfältiges ehrenamtliches Engagement erworben. Dieses zielt einerseits auf den Bereich der deutsch-französischen Zusammenarbeit und andererseits auf die Förderung von Kunst und Kultur. Die deutsch-französischen Aktivitäten haben sicherlich auch einen beruflichen Hintergrund.

Walter Glössner begann seine berufliche Laufbahn nach dem wirtschaftswissenschaftlichen und juristischen Studium bei der Landesbank und Girozentrale Saarbrücken.

Von dort wurde er von 1960 bis 1972 zur Banque Franco-Allemande Paris abgestellt. Bei der Bank arbeitete er als stellvertretender Vorstand, ab 1972 bei der Société Génerale Alsacienne de Banque Köln, wo er ab 1979 als Direktor tätig war, ab 1986 und bis zu seinem Ruhestand 1995 als Direktor der Sociéte Génerale Filiale Saarbrücken.

Daraus resultiert eine lange Liste ehrenamtlicher Tätigkeiten:

  • Gründungsmitglied, Vizepräsident und Schatzmeister des Club des Affaires Düsseldorf
  •  Mitglied des Cercle Franco-Allemand Düsseldorf
  •  Mitglied des Beirats der Deutsch-Französischen Gesellschaft Bonn/Sieg
  •  Gründungsmitglied des Club des Affaires Sarre-Lorraine
  •  Schatzmeister der Deutsch-Französischen Gesellschaft Saar (1988-1998)
  •  Gründungsmitglied und Schatzmeister der Marcel Proust Gesellschaft Köln (1981-2004)
  •  Schatzmeister des Conseil Européen des Langues
  •  Gründungsmitglied des Fördervereins des Deutsch-Französischen Hochschulinstituts, Schatzmeister seit 1990 und Sprecher des engeren Vorstands
  • Président des Ordre National du Mérite, Section de Sarre, seit 1987

Hinzu kommt Walter Glössners ehrenamtliches Engagement im Bereich der Förderung von Kunst und Kultur:

  • Gründer und Vorsitzender des Vereins der Freunde der Saarbrücker Kammermusiktage (seit 1987) 
  • Vorsitzender des Koordinationskomitees für die Kirchenmusik in der Landeshauptstadt Saarbrücken (1995-2001) 
  • 2. Vorsitzender und Schatzmeister der Vereinigung Netzwerk Musik Saar (seit 1995)
  • Gründungs- und Vorstandsmitglied der Literarischen Gesellschaft  MERIDIAN e.V. (2002-2005)
  • Schatzmeister des Katholischen Studentenwerks Saar e.V. Cusanushaus (2003-2011) 
  • seit 2008 Mitglied des Kuratoriums und von 2009 bis 2013 
  • Vorstandsmitglied und Schatzmeister der Villa Lessing, Liberale Stiftung e.V. Saarbrücken 
  • ab 2013 Mitglied / stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrates der Gesellschaft für staatsbürgerliche Bildung mbH und zu gleicher Zeit Wahl in den Aufsichtsrat des Saarbrücker Zeitung 
  • schließlich von 1998 bis 2002 Schatzmeister der FDP Saar

Für sein ehrenamtliches Engagement hat er folgende Auszeichnungen erhalten:

  • 1984:  Officier dans l`Ordre National du Mérite
  • 2007:  Bundesverdienstkreuz am Bande

Ursula Haier

Ursula Haier ist seit 18 Jahren stellvertretende Vorsitzende des Vereins „Känguru-Kinder“, der die Frühgeborenen-Station des Klinikums Saarbrücken mit regelmäßigen Spenden unterstützt, um Eltern und Kindern den oft monatelangen Klinikaufenthalt angenehmer zu gestalten. Außerdem steht sie in ihrer Freizeit betroffenen Eltern mit Rat und Tat zur Seite.

Sie arbeitet nach ihrer Ausbildung seit 1992 auf der Frühgeborenenstation des Klinikums Saarbrücken. In diesem Jahr im Februar hat sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert.

1993 lernte Ursula Haier das Ehepaar Huy kennen, deren Zwillinge im Klinikum viel zu früh zur Welt kamen und nicht überlebten. Aus dieser Erfahrung heraus gründete Sylvia Huy den Förderverein „Känguru-Kinder“ e.V. und gewann Ursula Haier als 2. Vorsitzende. Gegründet wurde der Verein 1996. Seither hat der Verein die Kinderintensivstation des Klinikums Saarbrücken mit mehr als 250 000 Euro unterstützt.

Angeschafft wurden zunächst so genannte. „Känguru-Stühle“ (Liegestühle für den körperlichen Kontakt zwischen den Frühgeborenen und den Eltern). Dann konnte die Station ein Eltern-Kinder-Zimmer einrichten. Lagerungsmaterialien wie Wasserbetten, bunte Bettwäsche und Kleidung wurden finanziert. Therapieunterstützende medizinische Geräte wie Überwachungsmonitore, Beatmungs- und Inhalationsgeräte konnten angeschaffte werden.

Herbert Jager

Herbert Jager ist seit 35 Jahren Mitglied der SPD. Über 25 Jahre gehörte er als stellv. Vorsitzender dem Vorstand des SPD-Ortsvereins Burbach an. Von 1984 bis 1989 war er Mitglied im Bezirksrat West, von 1991 bis 2004 im Stadtrat der Landeshauptstadt. Er war zehn Jahre sportpolitischer Sprecher der Fraktion und gehörte ebenso lang dem Fraktionsvorstand als Schatzmeister an. Zu seinen Themenschwerpunkten gehörte daneben der Bereich Bau und Verkehr und der Werksausschuss des Friedhofs- und Bestattungsbetriebes.


Für sein politisches Engagement erhielt er 2010 die Willy Brandt Medaille.

Neben seiner kommunalpolitischen Tätigkeit war Herbert Jager zwei Wahlperioden lang Schöffe beim Amtsgericht Saarbrücken.

Seine große Leidenschaft ist der Sport. Er war von frühester Jugend an sportlich sehr aktiv und erfolgreich. In den Sportarten Leichtathletik, Fußball und Tennis erzielte er große Erfolge (u.a. mehrmaliger Saarlandmeister im 400-Meter-Lauf). Neben seiner aktiven sportlichen Betätigung engagierte er sich mit großem Eifer in verschiedenen Vereinen und leistete über Jahrzehnte hinaus als Vorstandsmitglied und Vorsitzender für den Sport Herausragendes:

  • 25 Jahre Vorstandsmitglied bei den Sportfreunden 05 Saarbrücken / 50 Jahre Vereinsmitglied
  • 25 Jahre stellv. Vorsitzender des Tennisclubs Gersweiler / 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft
  • 1. Vorsitzender des Fördervereins der Sportfreunde 05 Saarbrücken

Gudrun Koch

Gudrun Koch war viele Jahre Leiterin der Ökumenischen Sozialstation in Dudweiler, eine wichtige Anlaufstelle für viele Menschen in diesem Stadtteil. Auch nach ihrem altersbedingten Ausscheiden bleibt Gudrun Koch der Sozialstation als Vorsitzende des Fördervereins eng verbunden.

Neben diesem sozialen Engagement war und ist sie in vielfältiger Weise ehrenamtlich im kirchlichen Bereich tätig. So ist sie seit vielen Jahren Mitglied im Pfarrgemeinderat und im Dekanatsrat. Überregional ist sie im Katholikenrat des Bistums Trier tätig.

Gudrun Koch genießt wegen ihres jahrzehntelangen Engagements in Kirche und Gesellschaft im Stadtteil Dudweiler höchste Anerkennung und Wertschätzung.