Kalkung des Stadtwaldes
Bundesweit ist seit Jahren eine Übersäuerung des Bodens zu beobachten. Ursachen sind Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Luftverschmutzung. Ein übermäßig saurer Waldboden gefährdet nicht nur die Wurzeln der Bäume, sondern auch die Qualität des Trinkwassers. Der Einsatz von Kalk stabilisiert nachweislich das Ökosystem und verbessert die Vitalität der heimischen Wälder. Außerdem werden Quell- und Grundwasser besser vor Schwermetall- und Aluminiumeinträgen geschützt.
Durchgeführte Arbeiten
Die Kalkungen fanden in den Waldgebieten vom Schwarzenberghang Richtung Meerwiesertalweg und Am Homburg Richtung Jägersfreude und Dreibannstein statt. Ebenfalls im Waldgebiet vom Messegelände bis zur französischen Grenze Richtung Gersweiler. Die Arbeiten starteten mit der Baustelleneinrichtung am Montag, 1. Februar, ab diesem Zeitpunkt wurden Absperrungen aufgestellt und der Kalk zu den Lagerflächen in den Wald geliefert.
Ab Dienstag, 2. Februar erfolgte die Kalkung mit einem Hubschrauber im Waldgebiet Am Homburg und einem zweiten Hubschrauber in der Nähe des Messegeländes. Mit rund 638 Hektar wurde etwa ein Drittel der Stadtwaldfläche gekalkt. Dabei kamen drei Tonnen Magnesiumkalk als gemahlenes Siebmaterial pro Hektar zum Einsatz.
ZUGANG ZUM STADTWALD WAR VORÜBERGEHEND EINGESCHRÄNKT
Die Hubschrauber waren werktags von 8 bis 17 Uhr im Einsatz sein. Wetterbedingt konnten die Arbeiten bis Ende Februar abgeschlossen werden. In diesem Zeitraum blieb der Stadtwald tage- und abschnittsweise gesperrt. Von dem eingesetzten Kalk gingen keine gesundheitlichen Gefahren aus. Die Stadtverwaltung appellierte trotzdem an Waldbesucherinnen und -besucher, die Absperrungen zu beachten.
Die Gesamtkosten der Maßnahme beliefen sich auf 196.448,15 Euro. Das saarländische Umweltministerium und die Europäische Union tragen hiervon 90 Prozent.
Im Jahr 2018 hatte das Amt für Stadtgrün und Friedhöfe eine Bodenuntersuchung im Stadtwald in Auftrag gegeben. Ziel der Untersuchung war es, festzustellen, ob eine Notwendigkeit einer Kalkung für die Böden im Stadtwald besteht. Der Stadtwald wurde zuletzt im Jahr 2010 gekalkt.
DER SAARBRÜCKER STADTWALD
Saarbrücken ist eine grüne und sehr waldreiche Stadt, laut einer Auswertung von Satellitenbildern der Berliner Morgenpost von 2016 ist sie sogar die grünste Landeshauptstadt der Bundesrepublik. Im Vergleich mit allen deutschen Großstädten belegt Saarbrücken im Ranking Platz 9 der Städte mit der meisten Vegetation.
Der Saarbrücker Stadtwald ist von jedem Punkt im Stadtgebiet in maximal 20 Minuten zu Fuß zu erreichen. Werden die auf der Stadtfläche gelegenen Waldflächen des Saarforst Landesbetriebes und die Flächen des Stiftswaldes dazu gezählt, beträgt der Waldanteil an der Gesamtfläche der Stadt mit rund 46 Prozent fast die Hälfte. Das wirkt sich in vielerlei Hinsicht positiv aus: Der Wald filtert Schadstoffe aus der Luft, speichert Wasser, mindert Wetterextreme, beugt Hangerosionen vor und dient im hohen Maße der Erholung von Bürgerinnen und Bürgern. Im Saarbrücker Stadtwald finden Besucherinnen und Besucher gut begehbare Spazierwege, Aussichtspunkte, Schutzhütten und Grillstellen.
Der Wald ist nach Naturland und Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert und erfüllt somit hohe ökologische Standards.
Die Landeshauptstadt Saarbrücken bedankt sich bei den Trägern der Förderung.