Fahrelnissa Zeid, Untitled (Composition), c. 1949 - Raad Zeid Al-Hussein

Fahrelnissa Zeid, Untitled (Composition), c. 1949 - Raad Zeid Al-Hussein

Fahrelnissa Zeid, Untitled (Composition), c. 1949 - Raad Zeid Al-Hussein

RADIKAL!

Künstlerinnen und Moderne 1910 – 1950

70 Künstlerinnen aus 22 Ländern – das Museum Arnhem, das Saarlandmuseum und das Belvedere, Wien präsentieren gemeinsam eine bemerkenswerte Ausstellung, die einen Höhepunkt der Kunstsaison 2024/25 verheißt.

Unter dem Titel RADIKAL! Künstlerinnen und Moderne 1910 – 1950 stellt das Projekt den Begriff von moderner Kunst als geradlinige, hauptsächlich von Männern getragene Entwicklung in Frage. Stattdessen bringt die Ausstellung Künstlerinnen verschiedenster Herkunft in einen Dialog und eröffnet damit neue Perspektiven auf die Vielfalt und grenzüberschreitende Dimension der Moderne.

Das Ausstellungsprojekt bricht mit der Idee einer Aufeinanderfolge von Avantgardebewegungen und löst Künstlerinnen aus jenem kunsthistorischen Rahmenwerk, das maßgeblich zu ihrer Unsichtbarkeit in der Erzählung der Moderne beigetragen hat. Statt stilgeschichtliche Einordnungen fortzuschreiben, zielt die Schau darauf ab, die Individualität der einzelnen künstlerischen Praxis hervorzuheben, deren Spektrum von abstrakten bis figurativen, von kritischen bis aktivistischen Positionen reicht.

Gleichwohl verbindet die ausgestellten Künstlerinnen – unabhängig von ihrer künstlerischen Ausdrucksweise oder Herkunft – die Suche nach einem neuen Bildvokabular, um die sich rasant veränderte Welt zu begreifen und auf die drängenden Fragen ihrer Zeit zu reagieren. Ihre Werke wurden zu einem Akt der Auflehnung gegen Patriarchat, Kapitalismus, Faschismus und Kolonialismus.

Gleichzeitig stellten die Künstlerinnen in ihrem Werk sowie ihrer Lebensweise traditionelle Rollenbilder in Frage, thematisierten die Herausforderungen der Emanzipation und entwarfen mögliche Identitäten außerhalb der dominanten Leitbilder. Mit der Zusammenschau von Gemälden, Zeichnungen, Skulpturen, Architektur- und Bühnenentwürfen, Textildesigns, Filmen und anderen Medien wird die Ausstellung der Vielseitigkeit ihrer Protagonistinnen gerecht und macht ihr Streben nach einem erweiterten Kunstbegriff erfahrbar.

Trotz erster Erfolge in der Gleichstellung der Geschlechter blieben patriarchalische Strukturen gesellschaftlich tief verankert und selbst in progressiveren Kreisen der Kunst-und Kulturwelt bestehen. Die Ausstellung untersucht, wie festgeschriebene stereotype Geschlechterbilder nicht nur ungleiche Machtverhältnisse, sondern auch voreingenommene Urteile über Talent aufrechterhielten. Sie verdeutlicht, inwieweit Geschlecht und Nationalität die Aufnahme sowie den Ausschluss aus einem eurozentristischen kunsthistorischen Kanon beeinflussten.

Indem sie das innovative Schaffen von Künstlerinnen in den Mittelpunkt rückt, will die Ausstellung dazu beitragen, ein vielseitigeres Bild der Moderne zu zeichnen und den revolutionären Geist ihrer Schöpferinnen erfahrbar zu machen.

Präsentiert werden Werke von Gertrud Arndt, Louise Bourgeois, Elizabeth Catlett, Claude Cahun, Saloua Raouda Choucair, Alexandra Exter, Sonia Delaunay-Terk, Leonor Fini, Erika Giovanna Klien, Natalia Goncharova, Jacoba van Heemskerck, Hannah Höch, Käthe Kollwitz, Tamara de Lempicka, Alice Lex-Nerlinger, Jeanne Mammen, Marlow Moss, Alice Neel, Charley Toorop, Sophie Taeuber-Arp, Fahrelnissa Zeid und vielen anderen.

Veranstaltungsdetails

Art:
Ausstellung
Ort:
Saarlandmuseum - Moderne Galerie
Bismarckstraße 11-15
66111 Saarbrücken
Telefon:
+49 681 9964234
Internet:
www.modernegalerie.org
Datum:
27.02.2025 - 10:00 Uhr bis 27.02.2025 - 18:00 Uhr
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