Ehrenbürger Manfred Kirchheimer
Oberbürgermeister Uwe Conradt: 'Die Nachricht, dass der Saarbrücker Ehrenbürger Manfred Kirchheimer verstorben ist, macht mich zutiefst traurig. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und seinen Angehörigen, denen ich meine aufrichtige Anteilnahme ausspreche.'
'Manfred Kirchheimer war ein besonderer Filmemacher, dessen Werke Visionen einer besseren Welt waren. Obwohl er als Kind vor dem Terror des Nationalsozialismus aus Deutschland fliehen musste, hat er seiner Heimatstadt Saarbrücken eine zweite Chance gegeben, wieder eine starke Verbindung zu ihr aufgebaut und durch sein wichtiges Mitwirken die Landeshauptstadt als Filmstadt gestärkt. An diese großen Verdienste werden wir uns auch zukünftig in Dankbarkeit erinnern', sagt der Oberbürgermeister weiter.
Weitere Informationen
Lesen Sie auch die Pressemitteilung zum Tod des Saarbrücker Ehrenbürgers:
Interview im Juni 2022
Oberbürgermeister Uwe Conradt hat Manfred Kirchheimer im Sommer 2022 bei einer privaten Reise in New York getroffen.
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Verleihung der Ehrenbürgerwürde
Oberbürgermeister Uwe Conradt hat dem 1931 in Saarbrücken geborenen Regisseur, Kameramann, Cutter und Dozent an der School of Visual Arts in Manhattan und Förderer der Filmstadt Saarbrücken am
Donnerstag, 30. September 2021 die Ehrenbürgerschaft verliehen.
Saarbrückens Ehrenbürger 'Manny Kirchheimer' hatte ursprünglich geplant, auf Einladung des Oberbürgermeisters zu diesem Termin gemeinsam mit seiner Frau Gloria, Sohn und Schwiegertochter in seine Geburtsstadt Saarbrücken zu kommen.
Die Reise ist Manfred Kirchheimer nun aufgrund persönlicher Gründe nicht möglich. Deshalb war er live aus New York zu der Verleihung zugeschaltet. Aufgrund der Pandemielage zum Zeitpunkt der Auszeichnubng fand sie nur in einem kleinen Rahmen im Festsaal des Rathauses St. Johann statt. Interessierte konnten sie live online verfolgen.
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Leben und Werk
Manfred Kirchheimer wurde am 2. März 1931 in Saarbrücken geboren und verbrachte in der Landeshauptstadt seine ersten Lebensjahre. In Saarbrücken arbeitete Kirchheimers Vater Berthold als Werbechef und Graphiker, nebenher zeichnete er Karikaturen für die Saarbrücker Zeitung.
Nachdem ihm unter dem Regime der Nationalsozialisten ein Berufs- und Arbeitsverbot wegen nicht-arischer Abstammung erteilt wurde, emigrierte die Familie im Zuge der Judenverfolgung 1936 in die USA, wo sie sich in New York City niederließ.
Manfred Kirchheimer, in Amerika „Manny“ genannt, wandte sich mit seinem Studium dem Film zu und arbeitete im Anschluss als Regisseur, Kameramann und Cutter. Außerdem machte er sich als Dokumentarfilmer einen Namen. Immer wieder beschäftigte er sich mit dem Leben in der Stadt in seinen unterschiedlichsten Facetten, erforschte die Geschichten und Arbeitsverhältnisse von Menschen, zeigte städtische Architektur und Kunst aus überraschenden Perspektiven.
Kirchheimer setzte sich außerdem mit Rassismus und dem Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen auseinander, drehte einen Film über jüdische Emigranten in New York und widmete sich dem Thema Kunst. Zusätzlich begann er, an unterschiedlichen Einrichtungen zu unterrichten. Seit 2014 ist er Professor für Film an der School of Visual Arts in New York City.
Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte wurde Manfred Kirchheimer für sein Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Das Museum of Modern Art zeigte 2017 eine Retrospektive seiner Filme. Auch die Landeshauptstadt Saarbrücken hat Kirchheimer bereits gewürdigt: 1987 mit dem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt und 2003 mit dem Filmhaus Ehren Award.
Manfred Kirchheimer ist mit der Schriftstellerin Gloria DeVidas Kirchheimer verheiratet und hat zwei Söhne.