Gesund Ü55

Am 30. August 2018 hatten die htw saar, das Stadtteilbüro Alt-Saarbrücken und die Bildungskoordination des Regionalverbands Saarbrücken bei der htw zu einer Bildungskonferenz unter der Überschrift „Bildungsübergänge gemeinsam gestalten“ eingeladen. Das Vorhaben „gesund ü 55“ gestaltete den Thementisch 5 „Was kommt danach? Möglichkeiten der aktiven Gestaltung der nachberuflichen Lebensphase“.

Themenfelder Word Cafés - Themenfelder Word Cafés

Themenfelder Word Cafés - Themenfelder Word Cafés

Themenfelder Word Cafés - Themenfelder Word Cafés

Im Projektverlauf haben drei “World-Cafés“ stattgefunden: jeweils zweistündige Abendveranstaltung im Saarbrücker Rathausfestsaal. Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich in wechselnder Besetzung an runden Tischen über Erwartungen und Anforderungen aus, mit denen sie im Alter zwischen 55 und 69 Jahren konfrontiert werden.

• World Café 1:
  In der ersten „After Work Veranstaltung“ am 9. September 2019 ging es um die Frage, wie die Vorbereitung auf die Rente, das Alter und der Eintritt ins Rentenalter unsere Lebensbalance beeinflussen. Dazu tauschten sich die mehr als 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch darüber aus, welche persönlichen Ressourcen und welche einfallsreiche Ideen helfen können, diesen Prozess positiv und gesundheitsförderlich zu gestalten.
• World Café 2:
  Die zweite Veranstaltung am 4. November 2019 richtete sich ausschließlich an Frauen. Sie bot Raum, neu über Zukunft und Alter nachzudenken. Im Mittelpunkt des Austauschs stand die weibliche Sicht auf gesundheitliche, familiäre und berufliche Veränderungen und Erwartungen. In einem angeleiteten kreativen Prozess entstanden dabei Plakate mit 22 unterschiedlichen Frauenbildern.
   
• World Café 3:
  In der dritten Veranstaltung am 9.März 2020 wurden die zuvor in den beiden World Cafés identifizierten Themenbereiche in eine Rangfolge gebracht. Kriterien waren leichte Umsetzbarkeit, persönliches Interesse und Bedeutung für sozial Benachteiligte. Die Wahl fiel auf folgende sechs Themenfelder: Mobilität und Verkehr, Wohnen, soziale Kontakte, Gesundheitsförderung, Sinn erfahren und Kultur. Dazu wurden jeweils kleine, konkrete Projektideen entwickelt. Sie konnten wegen Corona nicht in Angriff genommen werden.

Zum Einstieg in das Projekt „Gesund ü 55“ wurden 10 Interviews mit Menschen der Altersgruppe ü 55 durchgeführt. Hierbei stand die Frage im Vordergrund, mit welchen Überlegungen die Befragten am Übergang zur Rente beschäftigt sind. Die befragten Frauen und Männer kamen aus unterschiedlichen Beschäftigungsbereichen wie Behörde/ öffentlicher Dienst / Industrie/ Selbständigkeit / Handwerk/ ungelernte Tätigkeiten.

Auf Einladung der Pädagogisch-Sozialen Aktionsgemeinschaft e.V. (Pädsak) befragten die Mitarbeiter*innen des Projekts Gesund ü 55 im Jahr 2018 Besucher und Besucherinnen des Weihnachtsmarktes auf dem Wackenberg, die älter als 50 Jahre alt waren anhand eines vorher festgelegten Fragenkataloges.

In der gemütlichen Atmosphäre der Hausbibliothek wurden Fragen gestellt zu den Themen Älterwerden, Gesundheit, Fitness im Alter, Zufriedenheit, Dringlichkeit von Gesundheitsförderung und zu ihren Wünschen an das Leben im Allgemeinen.

Im Frühjahr 2019 wurde in Saarbrücken ein zweiseitiger Fragebogen an 456 Vertreter und Vertreterinnen relevanter Berufsgruppen und Institutionen verschickt. So gelang es, ein breites Spektrumaus dem Gesundheits- und Sozialbereich mit ins Boot zu nehmen.

Mit Hilfe des Fragebogens sollte ermittelt werden, welche Angebote für die Zielgruppe ü55 bereits bestehen und wenn ja, zu welchen Themen und unter welchen organisatorischen Bedingungen. Ziel sollte es sein, anschließend mit denen, die Angebote unterbreiten weiter zusammen zu arbeiten und so identifizierte Angebotslücken zu schließen.

Mit einer Gruppe wurde von der Stadt Saarbrücken die Exkursion zur Ausstellung im Frankfurter Weltkulturenmuseum durchgeführt. 150 Teilnehmer aus aller Welt hatten mehr als 350 Einsendungen ans Museum übermittelt, die die Vielfalt der heutigen Sichtweisen aufs Alter deutlich machen.

Weitere Ausstellungen zum Thema "Alter"
„Was heißt schon alt?“ - eine Wanderausstellung, die im Rahmen des Programms „Altersbilder“ des Bundesfamilienministeriums entstanden ist.

„Ey Alter“
Eine preisgekrönte Mitmachausstellung, die für die mit dem demografischen Wandel verbundenen Chancen und Aufgaben in der Arbeitswelt sensibilisiert.

Am 19. September 2019 fand auf Initiative von EUROP´age Saar-Lor-Lux e.V. unter Beteiligung der Stadt Saarbrücken ein kabarettistischer Einblick ins Alter durch den Altersexperten Simon Groß und den Psychologe Franz-Josef Euteneuer im Saarbrücker Schloßkeller vor 60 Gästen statt.

Im Rahmen eines ergänzenden Workshops der Stadt Saarbrücken setzte man sich am 07.11.2019 mit den Inhalten des französische Zeichentrickfilm „Loise en hiver“ auseinander: Das sind vornehmlich die Themen „Einsamkeit im Alter“ und „Vergänglichkeit“.

Ab Mitte 50 rückt für viele der Ruhestand näher. Die Ausstellung "Älter werden = Kopfsache?" zeigt, was Menschen für diese Zeit vorhaben. Sie ist Ergebnis einer Befragung von Besucherinnen und Besuchern des Weihnachtsmarktes der Pädagogisch-sozialen Aktionsgemeinschaft (Pädsak) rund um das Thema „Gesundheit und Älterwerden".

Der Übergang vom Berufsleben in die Rentenphase ist ein kritischer Einschnitt im Leben. Auf ihn sollte man sich vorbereiten. Der Beruf bringt Anerkennung, Wertschätzung, Einkommen, Zeitstruktur und Kontakte. Das alles droht mit dem Eintritt in die Rente vorbei zu sein. So drohen  die einen vielleicht in ein schwarzes Loch zu fallen, während andere die Chance sehen, ihr Leben künftig ohne äußere Zwänge zu gestalten.

Dazu wurde das Konzept für eine sechsteilige Fortbildung „Den Übergang in die Rente gesundheitsförderlich gestalten“ entwickelt, konnte aber nicht mehr getestet und konkret umgesetzt werden.