Original des „Danke-Buches“ dem Stadtarchiv übergeben
Am 9. Juni 2023 wurde dem Stadtarchiv ein ganz besonderes Kleinod übergeben, das Original des sogenannten „Danke-Buches“. Mädchen der 5. und 6. Klasse der einstigen Cecilienschule, einer Mädchenmittelschule in der Schmollerstraße, haben es im Jahr 1946 als Dank für die schweizerische und irische Lebensmittelhilfe nach dem Krieg gestaltet.
Diese Lebensmittelhilfen trugen dazu bei, die große Hungersnot nach dem Krieg etwas zu lindern, vor allem in den Städten. Die Nahrungsmittel wurden größtenteils von dem irischen Hilfswerk gespendet und durch das Schweizerische Hilfswerk zubereitet und vor Ort verteilt.
Das Büchlein, das nach seiner Fertigstellung nach Irland gesandt wurde, kehrte nun 77 Jahre später an seinen Entstehungsort zurück. In seiner Aufmachung erinnert es an Poesiealben der Zeit.
Es erzählt auf 88 Seiten in Worten, Reimen und Gedichten sowie liebevoll gemalten Bildern Geschichte, authentisch, unmittelbar und stellvertretend für eine ganze Generation von Kindern. Es spiegelt - wenn auch dem Anlass geboten, etwas geschönt — die Lebenswelt der Jugendlichen wider, ihre Schule, die Trümmer in der Stadt, die zu 70 Prozent zerstört war, und die Freude über die kleinen Leckereien in einer Zeit, in der der Hunger alles dominierte.
„In unserer großen Trümmerstadt, macht Irland viele Kinder satt. Wir freuen uns darüber sehr, und senden Dank und Gruß ihm über’s Meer“, so reimte beispielsweise eine der Schülerinnen.
Die Kinder freuten sich über „Zucker, Schinken, Fett und Speck“, „Suppe und Kakao“, ebenso über „Zwiebackbrei und Zuckerplätzchen“!
Aufgrund seiner zeitgeschichtlichen Bedeutung soll das „Danke-Buch“ Teil des UNESCO-Weltkulturerbes werden, hierzu läuft das Antragsverfahren.
Wer sich näher mit dem „Danke-Buch“ beschäftigen möchte, sei auf die folgende Seite verwiesen. (RB)