Fritz Dobisch (1890 - 1941) - SPD

Nach seiner Schulzeit absolviert er eine Schreinerlehre. Als Unteroffizier im Ersten Weltkrieg wird er schwer verwundet. 1916 heiratet er die aus dem saarländischen Bous stammende Näherin Katharina Portz. 

Drei Jahre später zieht das Paar nach Bous, wo Fritz Dobisch zu den Mitbegründern des dortigen SPD-Ortsvereins zählt. Dobisch ist zugleich in Luisenthal beim Verband der Fabrikarbeiter Deutschlands als Gewerkschaftssekretär tätig, seit 1920 als Bezirksleiter.

Vorsitz des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes

1928 wird er zum Vorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB) Saar gewählt, ein Amt, das er bis 1935 bekleidet. Seit 1930  wohnt er in Saarbrücken, wo er ab 1932 für die SPD dem Stadtrat angehört.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Deutschen Reich 1933 ist Dobisch darum bemüht, den ADGB im Saargebiet aus den Auseinandersetzungen mit der NSDAP herauszuhalten.

Im Zuge der Saar-Abstimmung positioniert sich der ADGB Saar für die Beibehaltung des Status Quo, also gegen die Rückgliederung ans Deutsche Reich. Am 13. Januar 1935 stimmt jedoch die Mehrheit der Saarländerinnen und Saarländer für die Angliederung an das Deutsche Reich. Am 17. Februar 1935 emigriert Dobisch mit seiner Frau nach Luxemburg.

Verhaftung 1940

Hier wird er im Mai 1940 von Angehörigen der Gestapo verhaftet. Die Stationen des darauf folgenden Martyriums sind: Gestapo-Haft in Trier, Zuchthaus Wittlich, Gestapo-Haft in  Düsseldorf.

Da die Gestapo nicht über genügend Beweismaterial verfügt, um eine Anklage zu konstruieren, erfolgt Anfang Juli 1941 seine Überstellung ins KZ Buchenwald. Vier Tage nach seiner Ankunft wird Fritz Dobisch am 7. Juli 1941 ermordet. Die Urne mit seinen sterblichen Überresten ist auf dem Friedhof in Bous beigesetzt.

Nach Fritz Dobisch ist eine Straße in Saarbrücken (St. Johann) benannt.

Am 8. April 2011 wurde zu Ehren von Fritz Dobisch ein Stolperstein vor dem Rathaus St. Johann in Saarbrücken verlegt.