Wendel Schorr (1903 – 1944 ) - KPD

Wendel Schorr wird am 31. Januar 1903 in Oberthal-Imweiler geboren. 

Von 1917 bis 1925 arbeitet er beim Neunkircher Eisenwerk, anschließend kurzzeitig bei der Burbacher Hütte. Vom 29. Juli 1926 bis zu seiner Entlassung am 31. Dezember 1936  ist er als Straßenbahner bei der Stadt Saarbrücken tätig. Im August 1932 tritt Wendel Schorr der Kommunistischen Partei bei.

Von 1932 bis 1935 ist er für diese Mitglied des Saarbrücker Stadtrates. Er ist Vorsitzender der KP-Betriebszelle bei der Straßenbahn und Mitglied der erweiterten Bezirksleitung der KP-Saar-Nahe.

Nach dem Anschluss des Saarlandes an Hitler-Deutschland setzt er seine jetzt illegale Parteiarbeit fort. Unter schwierigsten Bedingungen versucht er die kommunistischen Straßenbahner neu zu organisieren. Vermutlich in Zusammenhang mit den Verhaftungen der Gruppe um Otto Johänntgen und Walter Brückner gerät er ins Visier der Gestapo.

Verhaftung 1937

Am 13. Februar 1937 wird er vorläufig festgenommen und befindet sich ab 7. April in Untersuchungshaft. Im August 1937 wird Schorr in das Gefängnis nach Hamm verbracht.

Das dortige Oberlandesgericht verurteilt ihn am 2. September 1937 wegen Hochverrates zu drei Jahren und drei Monaten Zuchthaus. Er wird nach Siegburg überführt und für 14 Tage zum „Rote Hilfe-Prozess“ nach Saarbrücken verbracht.

Weitere Haftstationen sind die Zuchthäuser Butzbach/Hessen und Fuhlsbüttel/Hamburg, wo er am 2. Juni 1940 seine Strafe verbüßt hat. Er wird der Staatspolizei übergeben und zunächst in das KZ Dachau, dann in das KZ Ravensbrück überstellt. Dort stirbt er am 24. Februar 1944.

Nach Wendel Schorr ist eine Straße in Saarbrücken (Malstatt-Burbach) benannt.

Am 8. April 2011 wurde vor dem Rathaus St. Johann ein Stolperstein zu Ehren Wendel Schorrs verlegt.