Ludwig Deutsch ( 1876 – 1961) – SPD

Nach der Volksschule erlernt er den Beruf des Drehers bei Ehrhardt & Sehmer. Am 1. August 1914 wird er infolge der Mobilmachung eingezogen und am 24. Januar 1915 als Facharbeiter zurückbeordert. Bis 1921 arbeitet er weiter bei Ehrhardt & Sehmer. Nach mehreren beruflichen Stationen ist er seit 2. Februar 1925 bei den Städtischen Betriebswerken in Saarbrücken als Gelderheber beschäftigt.

Seit 1912 ist er Mitglied der SPD, zudem ist er Vorsitzender der Parteiortsgruppe, Vorsitzender des Metall-Arbeiter-Verbandes bis zu dessen Auflösung und Mitglied des Saarbrücker Stadtrates.

Freiwillige Mandatsniederlegung wegen Parteikurs

1934 legt er freiwillig sein Stadtratsmandat nieder, da er mit dem Kurs der Partei nicht mehr einverstanden ist. Er ist von 1935 bis 1936 Mitglied in der Deutschen Arbeitsfront (DAF) einschließlich der Gemeinschaft Kraft durch Freude (KdF), von 1935 bis 1937 Mitglied des Reichsbundes der deutschen Beamten (RDB) und Blockwart im Reichsluftschutzbund (RLB).

Aus politischen Gründen wird er dennoch 1936 aus städtischen Diensten entlassen. Da er als politisch unzuverlässig gilt, findet er zunächst keine weitere Anstellung. 1937 bis 1944 ist er als Inkassovertreter der Karlsruher Lebensversicherung angestellt.

Im Zuge der Verhaftungswelle in der Folge des Hitlerattentates wird er vom 20. August 1944 bis 28. August im Lager Neue Bremm inhaftiert.

Vom 22. Juli 1945 bis zum 1. Mai 1946 arbeitet er als Kontrolleur bei den Saarbrücker Stadtwerken und scheidet dann wegen Erreichen der Altersgrenze aus. Deutsch stirbt am 11. Oktober 1961 in Saarbrücken.