Heinrich Detjen (1899-1968) - KPD

Heinrich Detjen, geboren am 30. Januar 1899 in Saarbrücken, absolviert nach dem Besuch der Volksschule die Kunst- und Gewerbeschule. 

Heinrich Detjen - LHS

Heinrich Detjen - LHS

Heinrich Detjen - LHS

Im März 1917 legt er die Prüfung als Maler ab. Er arbeitet in verschiedenen Malerbetrieben, zum Schluss als Geschäftsführer. 1921 soll er  die Malergenossenschaft gegründet haben. Von Juni 1917 bis Dezember 1918 wird er zum Wehrdienst eingezogen.

Im September 1919 wird Detjen Mitglied der Kommunistischen Partei, seit 1927 ist er Beigeordneter der Stadt Saarbrücken und Mitglied des Stadtrates, 1932 Abgeordneter des Landesrates. Er wird Gewerkschaftssekretär beim Bauarbeiter- und Baunebenberufsverband und ist Mitglied des Vorstandes. Die aus dem DGB ausgeschlossenen Gruppen schließen sich zu einer revolutionären Gewerkschaftsopposition zusammen, an deren Spitze Heinrich Detjen steht.

Abkehr vom Saargebiet

Als politisch tätiger Funktionär verlässt Detjen am 22. Februar 1935 das Saargebiet und emigriert nach Frankreich. Bis 1937 hält er sich in Bagniere de Bigorre auf, danach in Paris. Bei Kriegsausbruch 1939 wird er interniert, in das Stadium Colombe in Paris gebracht, von dort nach Meley du Maine/ Dep. Maine und nach dem Einrücken der Deutschen nach Albi in Südfrankreich verbracht.

Er bricht aus und kehrt illegal nach Paris zurück. Hier wird er von der Gestapo verhaftet und in das Gefängnis Santé in Paris eingeliefert, später nach Saarbrücken überstellt. Wegen Hochverrats verurteilt ihn der Strafsenat des Oberlandesgerichtes Stuttgart zu eineinhalb Jahren Gefängnis, am 4. Dezember 1942 wird er aus der Haft entlassen. Auf freiem Fuß untersteht er der Aufsicht der Gestapo und wird verpflichtet, im Betrieb des Malermeisters Philippi zu arbeiten, dort bleibt er bis Ende des Krieges.

Bürgermeisteramt

Nach dem Einmarsch der Amerikaner wird er von Oberst Kelly am 23. April 1945 zum Bürgermeister ernannt. Ihm obliegen die Bereiche der Bauverwaltung, der wirtschaftlichen Unternehmen sowie der Stadtwerke und der Liegenschaften. (Detjen ist ein vehementer Gegner der französischen Stadtplanungsvorhaben.) Am 5. April 1949 wird er zum Stadtdirektor ernannt (Sozialdezernat).

Im Zuge der Säuberungsaktionen wird er aufgrund seiner Zugehörigkeit zur KPD zum 31. Dezember 1950 von der Stadt seiner Ämter enthoben und zunächst entlassen. Aus sozialen Gründen wird er als einfacher städtischer Angestellter zunächst bei den Stadtwerken und später bei dem Schlacht- und Viehhof weiter beschäftigt.

Detjen stirbt am 27. Februar 1968 in Saarbrücken.