Bübingen
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Bübingen im Jahre 1310 als Bibingen beziehungsweise Bybinga. Vermutlich war der Ort in der Zeit zwischen der fränkischen Landnahme und dem späten 8. Jahrhundert als Bobingas gegründet worden, also als "Ort der Leute des Bobo".
Bübingen wechselte häufig seine Zugehörigkeit. Ursprünglich gehörte es den Herren von Bliesbrücken, später stritten Criechingen und Saarbrücken um die Rechte an Bübingen, das 1670 endgültig an Nassau-Saarbrücken fiel und zur Meierei Güdingen im Oberamt Saarbrücken gehörte. 1797 wurde das gesamte Saargebiet an Frankreich angeschlossen.
Bübingen kam 1800 zur Mairie Arnual, 1802 zu Kleinblittersdorf, 1812 zur Bürgermeisterei St. Arnual. Mit dem Anschluss St. Arnuals an Saarbrücken 1896 wurde Bübingen an Brebach angegliedert. Mit diesem wurde es im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform im Saarland 1974 am 1. Januar 1974 nach Saarbrücken eingemeindet.
Bübingen ist seit dem 15. Jahrhundert für seine ergiebigen Steinbrüche bekannt. Bübinger Sandsteine wurden für viele bedeutende Bauwerke Saarbrückens verwendet. Seit dem 18. Jahrhundert gab es im Ort Kalkbrennereien. Im 19. Jahrhundert entwickelte sich eine lukrative Baustoffindustrie.
Die Schornsteine des von 1900 bis 1966 bestehenden Kalkwerks zählten zu den höchsten Deutschlands. In den 1950er Jahren wuchs ein Industriegebiet westlich des alten Dorfkerns zur Saar hin.
Im historischen Ortskern liegt die heutige Evangelische Kirche mit ihrer Kirchhofmauer. Sie diente jahrhundertelang beiden Konfessionen als Gotteshaus und war bis ins 19. Jahrhundert hinein das einzige bedeutende Bauwerk des kleinen Dorfes. Der Kirchplatz bildete den wirtschaftlichen und geselligen Mittelpunkt. Hier stand die alte Gerichtslinde in deren Schatten für Recht- und Ordnung gesorgt wurde.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts prägten nur wenige kleine Bauernhäuser den Ort. Bübingen war immer ein relativ armes Dorf. Die Bewohner arbeiteten häufig in den umliegenden Gruben, auf der Halberger Hütte oder in einem der zwölf Steinbrüche.
Durch den Ausbau der Straßenverbindungen und die Volksmotorisierung seit Mitte der 1960er Jahre entwickelte sich Bübingen zu einer stetig wachsenden Vorortgemeinde von Saarbrücken. Immer mehr Pendler erwarben die auf den Höhenlagen des Dorfes begehrten Bauplätze. So hat sich das Siedlungszentrum des heute wohlhabenden Saarbrücker Stadtteils immer weiter in Richtung Osten verschoben.
Wappen
Das Wappen ist in acht Felder unterteilt, die die acht territorialen Zuständigkeiten des Dorfes symbolisieren: Warsberg, Rodborn, Kerpen, Kriechingen, Ettendorf, Nassau-Saarbrücken, Müllenbach und Kurtrier.
Der Turm in der Mitte wurde bereits im 11. Jahrhundert erwähnt.
Amtlich verliehen am 20.10.1966