Burbach
Burbach ist der größte Stadtteil im Stadtbezirk West. An die Industriegeschichte des Stadtteils erinnert der alte Förderturm auf dem ehemaligen Areal eines Drahtseilwerks. Hier befindet sich heute der InnovationsCampus Saar. In den letzten 30 Jahren haben sich mehr als 65 High-Tech-Unternehmen und Dienstleister hier angesiedelt.
Die Landesmedienanstalt hat ihren Sitz auf den Saarterrassen. Auf der Fläche der stillgelegten Burbacher Hütte wächst seit 2002 auf rund 70 Hektar ein moderner Dienstleistungsstandort. Ebenfalls auf den Saarterrassen gelegen, historische Architektur mit großzügigem Flächenangebot von rund 1.900 Quadratmetern: das E-Werk. Regelmäßig finden hier Konzerte, aber auch Ausstellungen und Firmenevents statt.
Burbach bietet außerdem viel Grün zum Beispiel am Burbacher Waldweiher im Weyerbachtal
In Burbach liegt sogar die größte Grundschule im Saarland: die Weyersbergschule.
Geschichte
Ein kleines Hofgut und eine Mühle, die beide das Wasser des nahegelegenen Baches nutzten, gaben der kleinen Siedlung ihren Namen. „Bur“ ist die althochdeutsche Bezeichnung für Behausung. Erstmals schriftlich erwähnt wird Burbach im Jahr 1290. 1313 übertrug Graf Johann I. von Saarbrücken, dem das Dorf gehörte, einen Teil Simon von Kastel. Neben dem Saarbrücker Grafenhaus besaß auch der Deutschherrnorden hier ein Gut. 1663 wurde Graf Gustav Adolf alleiniger Besitzer des Dorfes.
Burbach blieb bis ins 19. Jahrhundert hinein ein kleines Bauerndorf, seine Wälder dienten den Fürsten als bevorzugtes Jagdrevier. Erst mit dem Beginn des Bergbaus in Luisenthal und Von-der-Heydt wuchs der Ort langsam. Mit der Gründung der Burbacher Hütte (1856), der Drahtseilfabrik Heckel (1897), Waggonbau Lüttgens (1863) und dem Ausbesserungswerk der Bahn (1906) entwickelte sich Burbach zu einem führenden Industriestandort in der Großregion.
1875 wurden Burbach und Malstatt, die beide rasant gewachsen waren, zur selbstständigen Stadtgemeinde Malstatt-Burbach erhoben. Im Jahr 1909 schloss sich Malstatt-Burbach mit (Alt-) Saarbrücken und St. Johann zur Großstadt Saarbrücken zusammen.
Die Schwerindustrie bestimmte das Leben der Bevölkerung und prägt auch nach ihrer Stilllegung in 1970er und 1980er Jahren den Stadtteil. Der an sich erfolgreich vollzogene Strukturwandel durch die Ansiedlung zahlreicher innovativer Technologiekonzerne auf den ehemaligen Industrieflächen hat auf die Bevölkerungsstruktur jedoch nur wenig Einfluss genommen.
Wappen
Das gemeinsame Wappen der 1874 zur Stadt erhobenen Gemeinden Malstatt und Burbach zeigt im oberen Feld einen silbernen Löwen mit Krone. Er symbolisiert das Haus der Grafen von Saarbrücken-Commercy.
Hammer, Schlägel und Zange im unteren Feld sind Symbole des Bergbaus, der Hütten- und weiterverarbeitenden Industrie, die beide Stadteile prägen.
Zudem trägt das Wappen analog den Wappen von St. Johann und Saarbrücken die städtische Mauerkrone mit drei Türmen.
Amtliche Verleihung: 4. Oktober 1897.