Jägersfreude

Der Saarbrücker Stadtteil Jägersfreude hat 1.931 Einwohner*innen (Stand: August 2020) und gehört zum Stadtbezirk Dudweiler.

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Jägersfreude - LHS

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Geschichte

Die Geschichte des Stadtteils Jägersfreude ist maßgeblich von der Entwicklung des Eisenhüttengewerbes geprägt. Die historische Entwicklung dieses Stadtteils lässt sich deshalb an der Geschichte dieses Gewerbes ablesen. Etwa um das Jahr 1718 errichtete ein Pfälzischer Eisenhüttenunternehmer mit Namen „Bregenzer“ eine Eisenschmelze an der Sulzbach im Bereich der heutigen Blechhammerstraße.

Das neue Werk wurde geleitet von Johann Nikolaus Guinand, den Bregenzer aus dem Leininger Tal in der Nähe von Wattenheim mitgebracht hatte. Auf der Eisenschmelze wurde Roheisen fabriziert, welches teilweise an anderer Stelle weiter verarbeitet wurde, teilweise zur Herstellung von Gusswaren diente. Anfang des Jahres 1724 übernahm Guinand dann das Werk in eigene Regie und führte es bis 1729.

Die Schmelze wurde unter Herrschaftlicher Leitung noch etwa fünf Jahre betrieben und kam dann zum Stillstand. Anfang der 1750er Jahre stellte man bei der fürstlichen Regierung zu Saarbrücken erste Überlegungen zur erneuten Nutzung des brachliegenden Gebietes an und entschloss sich nach langem Planen, ein Blechhammerwerk zu errichten. Etwa 1753 / 1754 nahm das neue Werk seinen Betrieb auf.

Betreiber des Blechhammers, auf dem Schwarzblech hergestellt wurde, war am Anfang die Herrschaft selbst, anschließend folgte eine abwechslungsreiche Geschichte unterschiedlicher Pächter. Im Herbst 1776 wurde der Pachtvertrag des Blechhammers mit den Beständern Gebrüder Beer unter dubiosen Umständen beendet und ein Großteil der Gebäude dem Stift St. Arnual überlassen.

Das Faktorhaus, im heutigen Haldenweg gelegen, wurde zu einer Jägerwohnung, die restlichen Gebäude wurden in ein Hofgut umgewandelt. Im Sommer 1777 wurde das Hofgut zusammen mit dem Hammergebäude an den Stahlunternehmer Gouvy verpachtet und als Zweigwerk des Stahlwerks Goffontaine (Schafbrücke) genutzt. Im August 1777 verfügte Ludwig per Dekret den Namen „Jägersfreuder Stahlwerk“.

Bedingt durch die Wirren der französischen Revolution stand das Werk etwa zwischen 1792 und 1800 still, bekam infolge finanzieller Schwierigkeiten der Gouvys 1807 ein Konsortium als Eigentümer und wurde 1852 endgültig stillgelegt und verkauft. Der neue Eigentümer Heinrich Schenkelberger wandelte das Werk in eine Tonwarenfabrik um, ging aber schon um 1887 in Konkurs.

Das Werk wurde 1888 an den Tonwarenfabrikanten Joseph Rudolf Geith aus Coburg verkauft, doch auch dieser konnte sich seines Besitzes nicht lange erfreuen. Nach der Stilllegung der Fabrik erwarb der Rentner Gustav Schmoll aus St. Johann alle Werksgebäude, baute sie zu Wohnungen um und ließ etwa 1901 / 02 die Blechhammerstraße anlegen. Später verkaufte er alles an die Grubenverwaltung, in deren Eigentum die Wohngebäude teilweise noch heute sind.

Der Steinkohlenbergbau in Jägersfreude fand erstmals urkundliche Erwähnung in einem nicht zur Ausführung gekommenen Vertrag von 1758. Über die Jahre bis zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde er jedoch nie richtig forciert, die Dudweiler Gruben auf der Hirschbach waren hier bessergestellt.

Nach einer Stillstandszeit während der Französischen Besetzung kam es erst im Jahre 1808 zu einer Wiederbelebung des Abbaues in Jägersfreude, 1856 wurde der erste Tiefbauschacht angehauen. Mit ständig steigenden Erträgen war der Grube Jägersfreude eine Laufzeit bis 1968 beschieden, dann erfolgte die Stillegung. 1988 begannen der Abriss der Fördertürme und das Verfüllen der Schächte.

Text: Gerhard Wahl

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Jägersfreude auf der Saarbrücken Karte - LHS

Jägersfreude auf der Saarbrücken Karte - LHS

Jägersfreude auf der Saarbrücken Karte - LHS

Jägersfreude entstand 1718 als hier ein Hammerwerk mit einer Schmelze einrichtet wurde. 1739 wurde es von Fürst Wilhelm-Heinrich betrieben, seit 1782 durch François Louis Gouvy, der es 1852 an den Saarbrücker Unternehmer Heinrich Schenkelberger verkaufte. In dem Werk wurden Platinen, hergestellt, die zu Schwarzblech gehämmert wurden. Daher stammt der umgangssprachliche Name für Jägersfreude „Blechhammer“ oder Platinenhammer.

Seinen offiziellen Namen erhielt die Ortschaft durch die dort befindliche Wohnung des Försters und Jägers des Fürsten. Fürst Ludwig bestimmte per Dekret diesen Wohnort „Jägersfreude“ zu nennen.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bestimmte der Bergbau das Leben seiner Bewohner.

Mit der Gebietsreform 1974 wurde Jägersfreude ein Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken.