Eschringen
Das historisch-architektonische Highlight ist die ehemalige Dorfkirche aus dem 13. Jahrhundert, die seit dem Neubau im Jahr 1930 als Laurentiuskapelle weiter existiert. Die romanische Laurentiuskapelle in Eschringen wurde 1291 erstmals urkundlich erwähnt. Die Pfarrkirche in Eschringen heißt ebenfalls St. Laurentius.
Eschringen hat viel Natur zu bieten und ist umgeben von Hügeln und Naturschutzgebieten. Früher wurde hier sogar Wein angebaut. Eschringen gehört zu den ältesten Dörfern im Saarland: Siedlungsspuren reichen bis in die ältere Eisenzeit (750-450 v.Chr.) zurück.
Umgeben von Feldern und Streuobstwiesen, bildet Eschringen mit seinem ländlichen Charakter eine Ausnahme im sonst industriell geprägten Umfeld Saarbrückens. Eschringen liegt im Tal des Saarbaches, der umgangssprachlich als Eschringer Bach oder „die Bach“ bezeichnet wird.
Geschichte
Eschringen wurde erstmals 893 in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Ruodbert von Metz als „Eskirchingos“ bzw. „Eskringos erwähnt, was so viel bedeutet wie Ort der Leute des Askirich. Frühere Namensformen sind umstritten.
Die Güter fielen der Abtei Wadgassen zu, die diese bis 1792 zusammen mit ihrem Ensheimer Besitz verwaltete. Nach dem Wiener Kongress wurde Eschringen 1816 ein Teil des bayrischen Rheinkreises im Kanton Blieskastel, Landkommisariat Zweibrücken. Seit 1902 gehörte es zu St. Ingbert. 1958 wurde Eschringen wieder eine selbstständige Gemeinde. Durch die Gebietsreform wurde Eschringen am 1. Januar 1974 Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken.
Umgeben von Feldern und Streuobstwiesen, bildet Eschringen mit seinem ländlichen Charakter eine Ausnahme im sonst industriell geprägten Umfeld Saarbrückens. Eschringen liegt im Tal des Saarbaches, der umgangssprachlich als Eschringer Bach oder „die Bach“ bezeichnet wird.
Bis in die 1970er Jahre hinein war Eschringen ein stark landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Nur wenige Industrie- und Handwerksbetriebe hatten sich hier angesiedelt. Inzwischen hat jedoch auch der letzte Landwirt aufgegeben.
Dank einer noch halbwegs funktionierenden dörflichen Infrastruktur avancierte Eschringen zu einem beliebten Wohngebiet der Landeshauptstadt.
Eschringen ist der kleinste Stadtteil Saarbrückens und gilt als „Pforte zum Bliesgau“.
Mehr zu Eschringen
Siedlungsspuren von Menschen gab es schon seit der älteren Eisenzeit (750-450 v. Ch.) auf den Eschringer Fluren. In der Nähe des Ransbacher Berges (450-50 v. Ch.) entstand schließlich eine keltische Siedlung. Die „entfernten Verwandten“ von Asterix und Obelix gehörten dem Stamm der Mediomatriker an.
Sie vermischten sich mit römischen Siedlern; ein etwa im 1. Jahrhundert n. Ch. errichtetes Bauerngehöft („villa rustica“) befand sich unweit der ehemaligen Grundschule (inzwischen genutzt als Dorfgemeinschaftshaus) und des Sportplatzes (alte Ziegelscherben kann man da noch finden).
Im 5./6. Jahrhundert kam nach der Vertreibung der gallo-römischen Bevölkerung durch Alemannen und Hunnen eine fränkische Sippe um den Edlen Askarich hierher und siedelte sich „im Ecken“ (unterhalb der St. Laurentiuskapelle) an. Nach Askarich benannte man wohl auch den Ort. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Eschringen 893 in einer Schenkungsurkunde des Bischofs Ruodbert von Metz („in villa eskirichingos“).
Mit der Zeit bildete sich eine Grundherrschaft heraus, die u. a im 13. Jahrhundert den Ritter Heinrich Rufus hervorbrachte, der als Vasall dem Grafen Simon von Saarbrücken diente. In jener Zeit (1291) werden mit der Kapelle erstmals auch ein Rebenberg und die Mühle urkundlich erwähnt. Am großen Bauernaufstand von 1525 nahmen auch Eschringer teil. Inzwischen war die Herrschaft über das kleine Dorf längst geteilt:
Der Deutsche (Ritter-) Orden, die Grafen von (Nassau-) Saarbrücken, die Reichsherrschaft von der Leyen (Blieskastel) und das Kloster Gräfinthal bestimmten die Geschicke Eschringens. Während des 30-jährigen Krieges (1635) wurde der Ort schwer verwüstet; viele Menschen mussten fliehen.
Erst nach und nach wurde Eschringen wieder besiedelt. Mit der Zeit ging die Herrschaft des Adels zu Ende; im Jahre 1792 kamen französische Revolutionstruppen auch nach Eschringen und wurden begeistert empfangen.
Nach der „Franzosenzeit“ und dem „Wiener Kongress“ schlug man das kleine Bauerndorf 1816 der bayerischen Pfalz (= Königreich Bayern) zu. Bereits 1863 erfolgte der Bau einer neuen Landstraße zwischen Fechingen und Eschringen und 1913 die Anbindung an die Klein- und Straßenbahnlinie Brebach-Ensheim/Ormesheim.
1935 endete nicht nur die sog. „Saargebietszeit“, sondern auch die Zugehörigkeit zu Bayern, die seit dem Jahre 1920 geruht hatte. In Eschringen lebten jetzt gut 870 Einwohner. Das folgende Jahrzehnt (1936-45) unter der nationalsozialistischen Diktatur brachte auch die Schrecken des 2. Weltkrieges über das Dorf und seine Menschen. Sie mussten zweimal evakuiert werden, und es gab beträchtliche Personen- und Sachschäden zu beklagen.
Nach 158-jähriger Zugehörigkeit zur Bürgermeisterei Ensheim wurde Eschringen 1958 wieder selbständige Gemeinde und 1974 schließlich durch das Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden in einen Stadtteil der Landeshauptstadt Saarbrücken umgewandelt. 1993 führte das Dorf eine große 1100-Jahrfeier mit historischem Festumzug durch, ließ sich auch das 1111-Jubiläumsjahr mit einem großen Fest 2004 nicht entgehen.
Text: Roland Schmitt
Wappen
Das Wappen zeigt vier Eichenblätter und ein Schwert.
Das Schwert symbolisiert eine fränkische Streitaxt, die im Jahr 1953 in einem Gräberfeld gefunden wurde. Es steht für die frühe Besiedlung Eschringens.
Die Eichenblätter stehen für die Zugehörigkeit Eschringens zu unterschiedlichen Herrschaften: Grafen von Nassau-Saarbrücken, Abtei Wadgassen, Deutschhaus in Saarbrücken, Kloster Gräfinthal.
Amtlich verliehen am 26. April 1968