Klarenthal
Im Ortskern stehen die Katholische Kirche St. Bartholomäus, die Evangelische Kirche sowie die Zentralschule, die in der Zeit des autonomen Saargebietes zwischen 1925 und 1932 errichtet wurden. Klarenthal zählt mehr als 40 Vereine, viele davon entstanden schon Ende des 19. Jahrhunderts. Ortsbildprägend sind die roten bzw. gelben Backstein-Fassaden vieler Häuser. Der Ort hat seinen dörflichen Charakter bewahrt und bietet viel Natur mit Wäldern und dem Gehlenberg. Direkt dahinter liegt auch schon Frankreich.
Geschichte
Die ehemalige Gemeinde Klarenthal entstand aus den Dörfer Klarenthal und Krughütte, die industriellen Ursprungs sind. Durch eine Urkunde des Grafen Gustav Adolph von Nassau-Saarbrücken vom 9. April 1662 wurde Glasmachern gestattet, im Bereich der heutigen Warndtstraße eine Glashütte zu errichten. Die Siedlung wurde nach der Gemahlin des Grafen, Eleonore Clara von Hohenlohe-Gleichen, Clarenthal genannt. Die Hütte wurde 1723 wegen Holzmangels stillgelegt.
Bereits im frühen 18. Jahrhundert existierten im Gehlenbachtal private Steinkohlengruben, die 1751 verstaatlicht wurden. Ende der 1890er Jahre wurden die DellbrückSchächte und die Grube Velsen angefahren. Über hundert Jahre prägte die großmaßstäbliche Rohstoffgewinnung den Ort. In den Jahren 1967 bis 1985 wurde von der Saarbergwerke AG vor Ort auch eine Erdölraffinerie betrieben. In ökonomischer Hinsicht kam Klarenthal seine Nähe zur Saar zu Gute, durch die der Transport von Gütern maßgeblich erleichtert wurde.
Durch eine Urkunde vom 29. Juli 1721 wurde Krug- und Kannenbäckern aus dem Westerwald die Erlaubnis erteilt, im Stiftswald auf Gersweiler Bann Steinzeug herzustellen. Diesen folgten Töpfer aus dem Taunus und dem Elsass. Die Steinzeugproduktion aus den örtlichen Tonlagerstätten erfolgte zwischen der Friedrichstraße und der Gersweiler Straße. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts fand eine Umstellung auf die rentablere Ziegel- und Backsteinherstellung statt. Auf diese Weise entstanden elf Handziegeleibetriebe, denen 1892 die großíndustrielle Klarenthaler Dampfziegelei folgte.
Klarenthal wurde im Jahre 1815 der Bürgermeisterei Gersweiler zugeteilt. Krughütte dagegen gehörte bis 1821 zur Meierei Gersweiler und wurde dann eine selbstständige Gemeinde. Im Jahre 1913 vereinigte sich Krughütte mit Klarenthal zu einer Gemeinde, die jedoch weiterhin zur Bürgermeisterei Gersweiler gehörte. Am 1. Januar 1953 wurde Klarenthal selbstständig. Seit der Gebietsreform 1974 gehört Klarenthal als Stadtteil zu Saarbrücken.
Die Einwohner Klarenthals waren zumeist Arbeiter in der Glas-, Ton- und Bergbauindustrie sowie Landwirte. Sie lebten in relativ einfachen finanziellen Verhältnissen. In der letzten 60 Jahren entwickelte sich in Klarenthal eine beständige mittelständische Unternehmenskultur mit rund 200 regional, national und auch international bekannten Betrieben.
Wappen
Das Wappen ist zweigeteilt und zeigt im oberen Feld einen schwarzen Leoparden und im unteren zwei gekreuzte Glasmacherpfeifen, die von einem Krug überdeckt werden.
Der Leopard ist dem Wappen der Namensgeberin des Ortes, Gräfin Eleonore Clara von Nassau-Saarbrücken, geborene Hohenlohe-Gleichen, entnommen.
Der Krug steht für die Krughütte und den gleichnamigen Ortsteil, die beiden Glasmacherpfeifen für die Glashütte aus der Gründungszeit des Ortes. Die schwarze Hintergrundfarbe gilt als dezenter Hinweis auf den Steinkohlenbergbau.
Amtlich verliehen am 10. Februar 1955